der Mediaspree-Bürgerentscheid

morgen (Sonntag, 13.07.2008) wird in Berlin mal wieder gewählt! Allerdings werden nicht alle Berlinerinnen und Berliner zur Urne geben – nur Kreuzberger und Friedrichshainer sind eingeladen, ihre Kreuzchen zu machen – der Volksentscheid bzw. der Bürgerentscheid in Friedrichshain-Kreuzberg um die Zukunft der Flußuferaber steht zur Abstimmung. Doch worüber wird überhaupt abgestimmt? Das scheint nur auf den ersten Blick ganz einfach – bei näherem Hinsehen verschwimmt das Bild – und das liegt vermutlich vor allem an den zum Teil verschwommenen Strukturen und Interessen der beteiligten Akteure. Auch der Stimmzettel ist entsprechend kryptisch – an drei Stellen muß man 1 Kreuz setzen: zuerst man kann sich für oder gegen die Vorschläge der Bürgerinitiative „Mediaspree versenken“ entscheiden, bei der zweiten Frage kann man sich für oder gegen die Alternativ-Vorschläge der Bezirksversammeltenverordnung Bezirksverordnetenversammlung entscheiden, und bei der dritten Fragesoll man sich für die einen oder anderen Vorschläge entscheiden, für den Fall, daß beide Vorschläge genug Stimmen bekommen, um angenommen zu werden. Alles verstanden? Prima.
Ich bin jedenfalls schon jetzt sehr gespannt auf das Ergebnis des Bürgerentscheids – und werde das dann auch gleich hier bekanntgeben. Bis dahin werden wir uns aber noch ein wenig gedulden müssen – Zeit genug, sich die einzelnen Positionen noch einmal ein wenig genauer anzusehen, einen kleinen Überblick zu verschaffen, ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen…:]

Zuerst muß allerdings festgestellt werden, daß in diesem ‚Kampf‘ um die Zukunft des Kreuzberger und Friedrichshainer Spreeufers nichts so richtig klar zu sein scheint. Sowohl die Pläne der Interessengemeinschaft „Mediaspree“, als auch die der Initiative „Mediaspree versenken!“ sind nicht wirklich einfach zu verstehen. Vielleicht hilft ja auch ein Blick auf den Stimmzettel – dieser kann als Muster auf der Homepage des Bezirkswahlamt Friedrichshain-Kreuzberg abgerufen werden – hier der entsprechende Link:
www.berlin.de/ba-friedrichshain-kreuzberg/verwaltung/org/wahlamt/be_spree..

…wie gesagt: ich bin sehr gespannt, wie das Ergebnis dieses Bürgerentscheids ausfallen wird – und werde mich nach Bekanntgabe des Abstimmungsergebnisses wieder melden…:]

…uuund hier noch schnell ein paar Links zum Thema:

Homempage der Initiative „Mediaspree versenken“
-> www.ms-versenken.org
Homempage des Regionalmanagement mediaspree e. V. Berlin
-> www.mediaspree.de

und die Zeit rennt..

1 Jahr ist till in berlin .de jetzt online – und gerade mal 7 Einträge habe ich in diesen 12 Monaten hinbekommen! ..na immerhin ist das hier ja ’schon’ der achte Eintrag..

..und was ist in diesen 12 Monaten alles passiert..? Die Berlinale war ’schon wieder’ in der Stadt, diesmal mit mehr Stars als jemals zuvor (Madonna, Patty Smith, The Rolling Stones etc.) – und ich hab’s natürlich wiedereinmal nicht geschafft, mir rechtzeitig Karten zu holen.. Stattdessen habe ich hier und da und dort gebastelt – einiges dazugelernt – und wieder keinen Gewinn erwirtschaftet.. – ..das muss anders werden.

Insofern mache ich an dieser Stelle auch schon wieder Schluß – und stehe morgen früh lieber etwas früher auf..:]

Grüße, t..

BVG-Streik lähmt Berlin

Seit ca. zwei Wochen sieht’s ja eigentlich so aus, als sei der Mamut-Streik bei den BVG-Mitarbeiter vorbei, und als würden alle Straßenbahnen, Busse und U-Bahnen wieder regulär fahren – und das trifft die augenblickliche Situation auch fast auf den Kopf. Allerdings war der Streik zwischenzeitig gar nicht vorbei, er wurde ledig ausgesetzt – und/oder vom Fahrpersonal auf andere bereiche wie z.B. die Werkstätten verlagert. Dies hatte vor Ostern zur Folge, daß anstelle von ca. 600 Mitarbeitern nur 30 für die Pflege des Fuhrparks zur Verfügung stande, und das hatte wiederum zur Folge, daß kurz vor Ostern nur noch ca. 80% der Busse fahrbereit waren..

BVG-Streik Berlin

Heute Mittag um 12:00Uhr treffen sich nun die zuständigen Spitzenvertreter der beteiligten Tarifparteien, um über neue Tarifbedingungen zu verhandeln. Dieses Treffen wird als ‘letzte Möglichkeit’ gesehen – die Gewerkschaftsvertreter (Verdi) haben mit Streik gedroht, sollten heute keine ‘akzteptabelen’ Angebote seitens der Arbeitgeben gemacht werden – dann würde ab morgen Dienstag 01.04.2008 wieder nichts fahren.. – ..wir dürfen gespannt sein..:]

Ein freies Netz für eine freie Stadt..

..so klingt zumindest Michael Müller (Landeschef der Berliner SPD) in meinen Ohren, wenn er von einem ‘freien Funknetz’ spricht. Bis jetzt scheint aber noch nicht ganz klar zu sein, was mit diesem Vorschlag nun wirklich gemeint ist – freie kabellose Zugänge zum ‘echten Internet’ für alle..? ..oder nur eine Art Stadtnetz, das zwar den interessierten Touristen über Wetterlage und Sehenswürdigkeiten informieren könnte – aber wohl kaum für Geschäftsleute und Berliner und Berliner Geschäftsleute interessant sein dürfte und daher den Aufwand wohl kaum lohnen würde. In einem Artikel bei Spiegel Online wird dann auch Heidelberg als Referenz angegeben, das hauptsächlich wohl seine Gäste mit einem ausgewählten Informationsangebot berieselt – hier habe man wohl schon positive Erfahrungen mit einem solchen ‘geschlossenen’ Stadtnetz machen können, daß zwar kostenlos, aber eben nicht ‘offen’ sei. Die Beschränkung auf auf eine Art City-Guide scheint hier als Preis für die Kostenlosigkeit zu sein – in meinen Augen eine Mogelpackung.

Natürlich würde ich sowieso grundsätzlich immer die ‘Vollversion’ einer ‘beschnittenen’ Lösung vorziehen – und würde der Stadt wärmstens empfehlen, freie kabellose Zugänge zum ‘echten’ Internet einzurichten. Um ein wirklich attraktives Netz zur Verfügung zu stellen müßte über diese freien Zugänge dann nicht nur das ‘echte’ Internet abrufbar sein, es müssten vor allem auch Email-Funktionalitäten und VoIP-Telefonie möglich sein. Das wäre dann ein echter Mehrwert für alle – meiner Meinung nach so wichtig wie die Straßenbeleuchtung. Sicherlich gibt es Befürchtungen, ein stadtweiter freier Zugang würde Mißbrauch fördern – das Herunterladen von Filmen Videos Musik großen Dateien könnte die Surfgeschwindigkeit und damit die Funktionalität negativ beeinträchtigen – vielleicht wäre es aber auch einfach möglich, zum Beispiel die Bandbreite zu beschränken, so daß ein Mißbrauch zu intensiver Gebrauch einerseits unatraktiv, ein ‘normaler’ Gebrauch aber ohne Einschränkungen möglich wäre.

Ich habe von verschiedenen funktionierenden ‘freien Stadtnetzen’ gehört – und dabei muss man gar nicht zu sehr in die ferne blicken – ein sehr schönes Beispiel wäre in der Finnsichen Hauptstadt Helsinki zu bewundern, wo es bereits seit 2006 freie offene kabellose Internetzugänge angeboten werden (siehe auch Helsingin Sanomat (Finnische Tageszeitung, englische Ausgabe)). Zuerst öffneten bezeichnender weise die Bibliotheken ihre WLAN-Zugänge, später kamen weitere öffentliche Einrichtungen hinzu. Zusätzlich wurden in einer ersten Aktion ca. 70 zusätzliche HotSpots eingerichtet – und inzwischen kann man sogar direkt in Bussen und Straßenbahnen kostenlos ins Internet (siehe auch Helsingin Sanomat (Finnische Tageszeitung, englische Ausgabe)). Inzwischen dürfte es möglich sein, in fast jeder Ecke von Helsinkis Innenstadt problemlos und kostenlos ins Internet zu kommen.

Das größte Problem könnte in Berlin allerdings darin bestehen, daß immer gerne und lange über alles diskutiert wird – und daß sich Entscheidungsprozesse über Jahre hinziehen können. Daher kann es durchaus passieren, daß sich Alternativen schneller durchsetzen, als das wohlüberlegte Stadtnetzkonzept – falls es denn überhaupt mal eins geben sollte.. Eine der vielversprechendsten Alternativen liegt vermutlich in Berlins hoher Konzentration an Bars und Cafés – die ihren Gästen zum Teil schon jetzt einen kostenlosen Internetzugang anbieten (siehe auch cafespots.de/wlan-hotspots/berlin für einen nicht kompletten Überblick). Eigentlich bin ich ziemlich optimistisch, daß sich diese Trend auch in Zukunft forsetzt – egal was die Stadtverwaltung beschlissen mag – oder auch nicht.

Das größte Potential hingegen läge dann wiederum sicherlich in den vielen tausend privaten WLAN-Zugängen, die zur Zeit noch ‘un-frei’ und daher ‘ungenutzt’ vor sich hin dümpeln.. Wenn ich mir die kontinuierlich wachsende Liste der in meiner Umgebung zu emfangeden Nachbarnetzwerke ansehe wird mir schwindelig – was für ein Wahnsinn! Aber in den vergangenen Jahren wurde den Leuten scheinbar so erfolgreich Angst gemacht, daß ‘Hacker’ und ‘Kriminelle’ und wohlmöglich sogar ‘Terroristen’ ihren Internetzugang missbrauchen könnten, um illegal Filme und Musikdateien hoch- und runterzuladen, so daß viele (in meiner Umgebung alle 12) ihre Netze dichtmachen – was für die wirklich Kriminellen natürlich eigentlich keine Hürde darstellen dürfte. Hoffnung macht hier wiederum die Firma FON, bei der man sich scheinbar ebenfalls über die von Müller angekündigte Innovationsoffensive angeregte Diskussion zu freuen scheint.

..nagut – ich glaube, ich habe jetzt erstmal genug lamentiert.. – ..Forsetzung folgt.. – ..eventuell..:]

PS. siehe auch: “Netz auf, Kopf an – WLAN frei..!” bei tillintallin..

S-Bahn-Streik

Das Description-Tag der Homepage der Berliner S-Bahn (www.s-bahn-berlin.de) sagt es ganz direkt: Die ‘S-Bahn Berlin GmbH’ ist ein Unternehmen der Deutschen Bahn Gruppe – und gehört nicht (wie man nur allzu gerne denken möchte zur BVG. Daher lahmt in Berlin auch nicht nur der Güter-, Regional- und Fernverkehr, sonder auch der Öffentliche Personennahverkehr – oder anders ausgedrückt: auch die Berliner S-Bahn-Fahrer streiken.

S-Bahn-Streik Berlin

Und so kann es dieser Tage passieren, das man hier und da ‘geparkte’ S-Bahnzüge sehen kann – hier auf dem Gleisdreieck zwischen Wedding und Prenzlauer Berg – das Foto habe ich von der Behmstraßenbrücke aus gemacht..

..man könnte anhand dieses Fotos jetzt behaupten, daß zwei von drei S-Bahnen nicht fahren würden – auf den ersten Blick stimmt das natürlich auch. Ich habe aber ehrlich gesagt keine Anhnung, wie die reale Ausfallquote aussieht – die Nachrichten sprechen bei einigen Linien von einem 20-Minutentakt, bei anderen Strecken fährt wohl nur alle 40 Minuten ein Zug – einige Anbindungen sollen aber auch noch schlechter angebunden sein. Wenn man sich die Blogsphäre so ansieht kann einem schwindelig werden – der Lokführerstreik scheint jedenfalls ein ziemlich ‘effektiver’ Erfolg zu sein.

..Gruß, t..

Umgestaltung Oderberger Straße

Man konnte es auf verschiedenen Zetteln lesen, die an Türen und Laternen hingen – und auch die schwarzen Streifen, die neuerdings an Bäumen und Büschen in der Oderberger Straße zu sehen sind weisen ziemlich eindeutig darauf hin: die Oderberger Straße (Berlin Prenzlauer Berg) soll ‘umgestaltet’ werden.

Oderberger Straße Umbau

Dabei scheint es hauptsächlich darum zu gehen, die Bäume, Büsche und Begrünungen zu entfernen, die von den Anwohnern in den letzten Jahren bzw. Jahrzehnten ‘wild’ angelegt, gepflanzt und gepflegt wurden – andererseits ist es vermutlich genau dieses ‘wilde Grün’, was einerseits einen Großteil des Charmes der Oderberger Straße ausmacht.

In Berlin hat meines Wissens nach ja jeder Baum und jeder Busch eine Nummer – und wird dementsprechend professionell verwaltet. Wie soll man aber ‘Grünes’ professionel verwalten, von dem man nicht einmal sicher sagen kann, ob es sich um ein baumartiges Gebüsch – oder einen buschigen Baum handelt..? Also wird unter der Überschrift ‘Sicherheit’ (es habe wohl Beschwerden gegeben, dass man mit Kinderwagen und Rollstuhl die Oderberger Straße nur nur schwer passieren könne – ausserdem sei das schiefe und krumme Straßenpflaster auch ohne ‘Beiwagen’ schon gefährlich genug – und auch der Straßenverkehr leide unter dem gefährlichen weil sichtverdeckenden Grün) eine ‘Umgestaltung’ geplant, die man wohl getrost auch als ‘Kahlschlag’ bezeichnen könnte..

siehe auch:
BürgerInitiative Oderberger Straße (BIOS) -> www.oderberger.org
Artikel ‘Der grüne Geist der Oderberger’ in der TAZ -> www.taz.de
die Pläne (PDF) zum geplanten Umbau der Oderberger Straße
• und ein Blogeintrag: Jenz Steiner: ‘Grünen ist die Oderberger zu grün’

grüne Grüße, t..

PS1: meine persönliche Meinung zum ‘Redesign’ der Oderberger Straße: ganz einfach: Autos raus! ..bzw endlich die Oderberger zur Spielstraße machen! Bei der lokalen Kinderquote wird die Straße vielleicht sowieso demnächst ganz von alleine zur ‘wilden’ Spielstraße! Und gute/schöne Vorbilder gibt’s genug: z.B. die schöne Elberfelder Straße in Moabit/Tiergarten.. Dann könnte man endlich auch mit Kinderwagen, Rollstuhl, Skateboard, Rollschuhen, Fußball, Fahrrad, Kind und Kegel oder auch in der klassisch touristischen 4er-Reihe ganz ungefährlich durch die schöne grüne Oderberger Straße spazieren..!

PS2: noch ein paar schon etwas ältere Bilder der Ecke Oderberger Straße / Kastanienallee habe ich im bilderbook.de/berlin hinterlegt..

Berliner Mietspiegel 2007

hurra hurra – der neue Berliner Mietspiegel ist da!

Eigentlich wurde der neue Mietspiegel ja schon schon Ende letzter Woche veröffentlicht, aber ich brauche ja immer in bisschen Zeit, um mich dann auch zu einem Artikelchen durchzuringen..:]

Und was bringt uns der neue Mietspiegel..? Nur eine gewisse Gewissheit, dass die Mieten steigen? Nein nein nein – etwas mehr ist dann doch drin: mir persönlich bereitete die Veröffentlichung des neu aufgelegten Online-Tools zumindest vorübergehend ein bisschen Kurzweile, Amüsement, Kopf- und Magenschmerzen – sowie einen kurzen pseudophilosophischen Exkurs über den Sinn und Unsinn von Wohneigentum. Ich hatte natürlich umgehend die eigene Adrese eingegeben – schnell die verschiedenen Häkchen gesetzt bzw. nicht gesetzt und umgehend erfahren, was ich sowieso schon wusste: unsere Miete bewegt sich nach wie vor an der Obergrenze des für unsere Wohngehend und unsere Ausstattung üblichen Mietspiegels.

Ausserdem gibt’s einen hübschen bunten Berlin-Karte, die sogn. Wohnlagenkarte, auf der die Sadt in die vier Wohnlagen ‘einfache Wohnlagen’, ‘mittlere Wohnlage’, ‘gute Wohnlage’ und ‘ohne betroffenen Wohnraum’ eingeteilt vorliegt. Leider ist die Qualität bzw. die Auflösung dieser Karte zu gering, so dass man eigentlich nur die Umrisse der Bezirke erkennen kann – Strassen kann man kaum erahnen. Verbesserungswürdig.

Hier der Link zum Mietspiegel:
www.stadtentwicklung.berlin.de/wohnen/mietspiegel
Grüße, Till..