Tempodrom verkauft, Berlin zahlt drauf

Der Tagesspiegel bestätigt in seiner heutigen Online-Ausgabe, was zuvor schon als Gerücht kursierte: das Tempodrom ist verkauft, die für heute angesetzte Zwangsversteigerung des  Veranstaltungsortes am Anhalter Bahnhof ist vom Tisch: „Die Bremer Unternehmensgruppe KPS hat das insolvente Veranstaltungszentrum Tempodrom in Kreuzberg gekauft.“ [tagesspiegel.de]

Eigentlich sollte dies eine gute Nachricht für alle Beteiligten sein – gäbe es da nicht den finanziellen Wermutstropfen für Berlin. Was war geschehen? Der Bau des Tempodroms entpuppte sich als sehr viel teuerer, als zunächst kalkuliert, die Pleite drohte, Berlin sagte finanzielle Sicherheit in Form von Bürgschaften zu. Diese dürften nun fällig werden – der Verkehrswert des Gebäudes wird mit gut 3 Millionen Euro auf einen Bruchteil der aufgelaufenen Schulden geschätzt – allein die Baukosten beliefen sich auf über 30 Millionen Euro. Die Stadt hatte mehrfach mit Millionenbeträgen für die im Laufe der Zeit aufgenommenen Kredite gebürgt, laut Tagesspiegel flossen dem Tempodrom mehr als acht Millionen Euro an öffentlichen Geldern zu.

Nun gehört das Tempodrom also von der Bremer Unternehmensgruppe KPS – die sich mit vollem Namen auch „KPS Concertbüro GmbH“ nennt. KPS ist ein Norddeutscher Konzertveranstalter, der in der Vergangenheit vor allem im Raum Bremen, Hamburg, Hannover Konzerte veranstaltete. Inzwischen gehört KPS auch die Berliner Waldbühne und das Online-Kartenverkaufsportal „eventim“. Mit dem Tempodrom erwirbt KPS quasi ein strategisches Schlechtwetter- und Winterpendant zur Waldbühne und kann somit in Zukunft ganzjährig Konzerte veranstalten.

Hier der Artikel im Tagesspiegel:
–> www.tagesspiegel.de/berlin/Tempodrom-Kreuzberg…


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