In Deutschland ist das Recyclingsystem über die Jahre und Jahrzehnte gewachsen und hat sich verändert – und die wir sind mit ihm gewachsen. Einige Details und Aspekte sind für Leute, die zum ersten Mal mit dem deutschen Recyclingsystem konfrontiert werden, vielleicht nicht so offensichtlich zu verstehen. Aber im Grunde genommen ist es gar nicht so schwierig, die zugrunde liegende Logik zu verstehen. Ja, es ist eine gewisse Logik dahinter versteckt. Wenn Sie die Regeln und Ausnahmen kennen, werden Sie früher oder später wahrscheinlich auf den ersten Blick erkennen, welche Flasche eine Mehrwegflasche ist – und welche in den Glascontainer gehört.
Ausnahmen von dieser Faustregel: Sekt- und Champagnerflaschen sind keine Pfandflaschen – denn sie zählen als Weinflaschen. Ausnahme Nummer zwei: Wasserflaschen sind immer Mehrwegflaschen – mit oder ohne Kohlensäure.
Einweg-Mehrweg vs. Mehrweg-Mehrweg
Nachdem wir uns nun die grundlegenden Regeln angesehen haben wollen wir ein wenig mehr ins Detail gehen. In Deutschland gibt es eigentlich zwei verschiedene Arten von Mehrwegverpackung: solche, die wiederbefüllt werden und solche, die schon im Pfandautomaten zerdrückt und später zerkleinert werden. Diese heißen eigentlich Einwegflaschen – bei beiden handelt es sich aber um Pfandflaschen. Und beide haben in der Regel die eine Art oder andere Kennzeichnung auf der Flasche oder auf dem Etikett: „Mehrwegflasche“ oder „Pfandflasche“ sind die gängigeren Bezeichnungen.
Diejenigen, die zerdrückt sind, haben ein zusätzliches Etikett mit zwei schwarzen Dreiecken/schwarzen Ecken, auf denen die Silhouette einer Flasche und einer Dose abgebildet ist, die von einem Pfeil unterstrichen wird – wie auf der kleinen Wasserflasche auf dem Bild zu sehen ist.
Wie viel Pfand muss ich zahlen bzw. bekomme ich zurück?
Für die meisten kleinen Mehrwegflaschen aus Glas (z.B. Bierflaschen) liegt das Pfand in der Regel bei aktuell 8 Cent pro Flasche. Manche Kioske zahlen und berechnen allerdings 10 Cent Pfand für eine einzelne Bierflasche, weil sie es leid sind, einzelne Cents zu zählen.Für Bügelflaschen (z.B. Flensburger Pilsner) fallen mWn 15 Cent pro Flasche an.
Für große Glas- und Kuststoffflaschen (PET-Mehrweg) zahlt und erhält man meist 15 Cent Pfand pro Flasche. Für einige Kuststoffflaschen (Petcycle) fällt ein Pfand i.H.v. 25 Cent an.
Und auch bei Joghurtgläsern handelt es sich um Pfandgut, das z.B. im Supermarkt zurückgegeben werden kann. Wenn Sie einen Joghurt in einem 500-Gramm-Glas gekauft haben, können Sie das Glas (mit Deckel) problemlos in einem der Pfandautomaten im Supermarkt zurückgeben.
Wo kann ich Pfnadflaschen abgeben?
Sie können Ihre Pfandflaschen grundsätzlich immer beim nächstgelegenen Geschäft oder Kiosk abgeben. Manche Kioske haben allerdings ein Problem, eine große Anzahl an Flaschen entgegenzunehmen.
Falls es Ihnen zu lästig ist, die leeren Flaschen zum Supermarkt zu tragen ist eigentlich auch in Ordnung, leere Flaschen zum Beispiel neben einem öffentlichen Mülleimer abzustellen. Es gibt tatsächlich relativ viele Leute, die leere Flaschen sammeln.
Flaschensammler
Früher oder später werden Sie jemanden sehen, der einen Mülleimer nach Pfandflaschen durchsucht. Ein Arm tief im Mülleimer, um die eine oder andere wertvolle Flasche zu finden, die jemand zuvor dort eingeworfen hat. Sie fragen sich vielleicht, ob sich die Mühe wirklich lohnt? Ja, für einige Menschen lohnt sich der Aufwand. Immerhin kann sas Sammeln von 100 Pfandflaschen zwischen 8 und 15 Euro einbringen. Und für manche Menschen kann das eine Mahlzeit und/oder ein Bett für die Nacht bedeuten. Bitte ersparen Sie diesen Menschen die unnötige und erniedrigende Suche im Müll und werfen Sie keine Mehrwegflaschen in Mülleimer, sondern stellen SIe diese unter oder neben den Mülleimer. Danke!
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