Barack Obama in Berlin – er lobt Berlin, den Freiheitswillen der Stadt, den Freiheitswillen der Berliner – und er sagt den weltbekannten Satz: „Ich bin ein Berliner“ – allerdings nur als Zitat, aber immerhin. Am 26. Juni 1963 hielt der damalige US-Amerikanische Präsident John F. Kennedy seine historische Rede vor dem Schöneberger Rathaus und sagte die historischen Worte „Ich bin ein Berliner!“. Und meine Mama war damals dabei. Macht mich das zum Berliner? Und was macht Dich zum Berliner? Wie wird man zum Berliner?
Es ist eine vieldiskutierte, aber vielleicht gar nicht so schwierige Frage.
Immer wieder kommt ja mal die Frage auf „Und wo kommst Du her?“. Menschen, die seit 20 Jahren und länger in Berlin leben, sagen frei heraus „aus Stuttgart“ oder „Köln“ oder „Buxtehude“ oder „Bielefeld“ oder „Italien“ oder „Kanada“ oder…. Zum Teil leben die Menschen den größten Teil ihres Lebens hier in Berlin – und stellen dann beiläufig bei einem Küchengespräch fest: Ja aber so richtige Berliner gibts ja nur ganz wenige. Aber was ist so ein *richtiger* Berliner?
Tja – so ist das bei Gesellschaften, die einen Teil ihres Zuwachses aus Zuzug rekrutieren: irgendwie kommen immer alle von irgendwo her. Bei den U.S.A. ist das ja ganz ähnlich. So *richtige* Amerikaner gibt es auch nicht so viele – die meisten kommen aus Irland, Italien, Polen, Russland, Deutschland, …. aber ich habe in den U.S.A. keinen Amerikaner kennengelernt, der ein Problem hätte, zu sagen „Ich bin Amerikaner“.
Also noch mal zurrück zur ursprünglichen Frage: „Ich bin ein Berliner! Und Du so?“
Man könne das auch umformulieren: „Ich bin ein Berliner! Und was machst Du so?“ um auch ein bisschen die Gleichgültigkeit desjenigen, der das sagt – bei gleichzeitiger Bedeutsamkeit dessen, was er sagt, zu unterstreichen – aber das führt jetzt vielleicht zu weit..
…Fortsetzung folgt…