Gasheizung und Warmwasser

Berliner Gastherme 90er Jahre, Innenansicht

Berliner Gastherme 90er Jahre, Innenansicht – Foto:T.Bortels/nuberlin.de

Da Berlin über ein recht gut ausgebautes Gasnetz verfügt, ist die Gasheizung bzw. Gasetagenheizung wahrscheinlich immer noch das am weitesten verbreitete Heizsystem in Berliner Wohnungen. Zumindest in Berliner Altbauwohnungen. Eine Gasheizung selbst zu betreiben mag für einige vielleicht etwas aufregend klingen, aber im Allgemeinen sind Gasheizungen bzw. Gasthermen recht einfach zu bedienen. Diese weißen Kästen, die man meistens in der Küche oder im Bad findet, sind für die Mieter nahezu wartungsfrei, da sie in der Regel gut gewartet werden – die staatlichen Anforderungen an Gasheizungen in Wohnräumen sind recht streng.

Wartung

In der Regel kommt einmal im Jahr ein Heizungstechniker vorbei, um die gastherme in Ihrer Wohnung überprüfen und ggf. notwendige Wartungsarbeiten durchzuführen. Hinzu kommen regelmäßige Besuche vom Schornsteinfeger – bei alten Thermen einmal pro Jahr, bei neueren Geräten alle zwei Jahre. Zuerst finden Sie entweder eine Postkarte oder einen Zettel an Ihrer Tür oder in Ihrem Briefkasten, auf dem fest vorgegebene Zeiten angegeben sind. In der Regel kommt finden die Besuche vormittags statt und die Zeitfenster, zu denen Ihre Anwesenheit benötigt wird, sind recht weit gefasst – also zum Beispiel 8 und 12 Uhr.

Der Schronsteinfeger überprüft in Regel alles, was mit den Abgasen der Heizung zu tun hat. Für technische Probleme wie niedrigen Wasserdruck oder Klopfgeräusche ist er nicht zuständig. Dafür ist dann die Heizungsfirma zuständig, die die Therme wartet.

Wie man eine Gasheizung bedient

In den meisten Fällen ist die Funktionsweise einer Gasheizungsanlage recht einfach. Sie besteht im Wesentlichen aus drei Hauptteilen:

  • Die eigentliche Theme, die sich häufig in der Küche befindet. Hier wird das Gas verbrannt und Wasser erhitzt.
  • Die zentrale Raumthermostat, mit dem Sie einstellen können, wann die Wohnung geheizt wird und wie warm es in der Wohnung werden soll.
  • Die Thermostate an den Heizkörpern, mit denen Sie die Temperatur jedes Heizkörpers bzw. jedes Raums einzeln regeln können.
Gastherme mit Boiler, Berlin

Gastherme mit Boiler in einer Berliner Altbauwohnung – Foto:T.Bortels/nuberlin.de

Oft liefert die Heizungsanlage (die Gastheme) nicht nur Warmwasser für die Heizkörper, sondern auch die Wärme für das warme Wasser, das Sie in der Dusche, der Badewanne oder der Spüle verwenden. Meines Wissens nach sind die meisten Gasthermen mit einer sogn. Vorrangschaltung ausgestattet. Vielleicht handelt es sich auch nur um ein ganz gewöhnliches Phänomen. Jedenfalls kann man sich als Faustregel merken: Je näher ein Wasserhahn am Heizkessel ist, desto höher ist die Priorität, mit Warmwasser versorgt zu werden. Das klingt erstmal vielleicht banal, kann aber ggf. unangenehme Folgen haben.

Ein klassischer „Unfall“, der passieren kann (und den wahrscheinlich viele Menschen, die in einer Berliner Wohnung gewohnt haben, mindestens einmal erlebt haben), ist also, dass jemand duscht – und jemand anderes wäscht gerade in der Küche Geschirr ab. Wenn die Person in der Küche dann den Warmwasserhahn öffnet, „stiehlt“ sie der Person, die gerade duschen will, das heiße Wasser. Das Wasser in der Dusche wird dann für die Zeit, in der es vom Küchenhahn „gestohlen“ wird, kalt.

Bedienelemente und Anzeigen

Bei älteren Modellen lässt sich die Verkeidung relativ einfach entfernen oder aufklappen. Das Modell auf dem Foto oben stammt aus den 90er Jahren. Die Verkleidung hat zwei dreieckige Knöpfe an den Seiten. Wenn Sie diese gleichzeitig drücken, öffnet sich der vordere Deckel. Hinter diesem Deckel befinden sich mehrere Instrumente und Knöpfe. Eines der Instrumente zeigt die Temperatur an, eines den Druck. Mit einem Knopf können Sie die Temperatur regulieren. Hier ist eine kurze Erklärung, wofür jeder Knopf der oben abgebildeten Gastherme steht:

Das Heizgerät in der oberen Abbildung hat folgende Einstellungen:

  • Die durchschnittliche Wassertemperatur liegt bei 59°C. Das ist eigentlich ein bisschen zu wenig – die Anzeige geht aber über 60°C, sobald das Wasser tatsächlich läuft und erhitzt wird.
  • Der obere Knopf zeigt an, dass die Therme die Heizkörper der Wohnung und das laufende Wasser mit Wärme versorgt.
  • Mit dem zweiten Drehknopf kann die Temperatur des Heizwassers reguliert werden. Hier ist aktuell „7“ eingestellt, was sozusagen „warm“ bedeutet. Dieses Modell geht bis „9“ – das bedeutet dann „heiß“. Andere Geräte haben andere Skalen, die ggf. bis „10“ oder „11“ gehen können. Die Bedeutung ist dieselbe.
  • Auch der dritte Regler steht auf „7“ – er gibt die an, wie stark das Warmwassers aufgeheizt werden soll. Wenn Sie Ihr fließendes Wasser etwas wärmer oder kälter haben möchten, müssen Sie diesen Regler einstellen. Das Resultat lässt sich dann am Thermometer oben rechts ablesen.
  • Der vierte Drehknopf ist auf „0“ gestellt. Mit dieser Option wird kann heißes Wasser im Boiler gespeichert und auf einer bestimmten Temperatur gehalten werden, so dass immer dann, wenn Sie ein Warmwasserventil öffnen, heißes Wasser zur Verfügung steht. Manche Leute finden diese Option zwar sehr bequem, aber wird auch relativ viel Gas verbraucht, wenn kein Warmwasser genutzt wird.
  • Die kleine gelbe Lampe zeigt an, dass die Zündflamme brennt – das ist gut.
  • Das Messgerät in der unteren rechten Ecke zeigt den Wasserdruck des Heizkreislaufs an. Hier ist der Druck aktuell im grünen Bereich – das ist in Ordnung. Sollte der Druck unterhalb des grünen Bereichs liegen kann es dazu kommen, dass die Heizung ausfällt.


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