Die Currywurst ist ein sehr traditionelles Berliner Fastfood-Gericht. Es gibt sie seit 1949 und derzeit werden allein in Berlin über eine Million Würste pro Woche verkauft und vermutlich auch gegessen. Die Currywurst besteht im Wesentlichen aus einer gedämpften und gebratenen Schweinswurst, die dann in Scheiben geschnitten und mit einer speziellen, oft etwas scharfen Soße übergossen wird. Sie wird praktisch überall in Berlin und zu jeder Tages- und Nachtzeit serviert. Und obwohl auch andere Fast-Food-Gerichte wie Pizza, Halumi, Sushi, Thai Food und natürlich der Döner Kebab sehr beliebt sind, ist die Currywurst laut Studien immer noch das beliebteste Fast-Food-Gericht in Berlin. Doch wie ist sie so beliebt geworden? Was hat es mit diesem Wurst-Imbiss auf sich?
Auch wenn die Wurst der Hauptbestandteil des Gerichts zu sein scheint, ist es die Soße, die die Wurst zu einer echten Currywurst macht. Viele Currywurstbuden haben ihre eigene „hausgemachte“ Soßenrezeptur, die oft ein gut gehütetes Geheimnis ist. Einige dieser Buden sind seit Jahrzehnten im Geschäft – ihre Soßenrezepte wurden von Generation zu Generation weitergegeben. Die Unterschiede zwischen den verschiedenen Saucen sind jedoch nicht so offensichtlich.
Die Soße wird meist auf Tomatenbasis zubereitet. Sie besteht im Wesentlichen aus Ketchup oder Curryketchup oder Tomatenmark und wird dann mit einer Kombination aus verschiedenen Kräutern angereichert. Das Gericht wird dann mit Currypulver verfeinert. Aber natürlich ist es die Kombination der Kräuter, die jede Sauce einzigartig macht.
Und auch die Currywurst selbst gibt es in zwei Varianten: „mit Haut“ und „ohne Haut“ – damit ist natürlich der Darm gemeint, in den die Wurst gepresst wird. In Berlin sagt man auch „Pelle“ oder ganz offen „im Darm“.
Die Wurst wird in einer mit Bratfett gefüllten „Pfanne“ (Fettwanne) gebraten – diese Pfanne kann auch einfach eine heiße Platte sein. Dann wird sie in Scheiben geschnitten, oft noch von Hand. Die stark frequentierten Lokale haben eine spezielle Schneidevorrichtung, die die Currywurst in Stücke schneidet.
Currywurst wird im Grunde den ganzen Tag über serviert – jeden Tag. Das Deutsche Currywurstmuseum in der Nähe des Checkpoint Charley schätzt, dass allein in Berlin jedes Jahr etwa 70 Millionen Einheiten verkauft werden. Manchmal dieht man schon morgens Bauarbeiter oder BSR-Mitarbeiter*innen, die eine Currywurst quasi zum Frühstück essen und sich einen Tisch mit Partygästen teilen, die auf dem Heimweg einen letzten Imbiss zu sich nehmen. Die meisten Leute essen ihr ‚Curry‘ aber wohl eher um die Mittagszeit.
Die Geschichte der Berliner Currywurst
Man sagt, dass die Currywurst eigentlich eine Berliner Erfindung ist. Zumindest in Berlin sagt man das. Die Geschichte geht folgendermaßen: Nach dem Zweiten Weltkrieg waren alliierte Truppen in Berlin stationiert – und mit ihnen wurden neue Lebensmittel und schwer zu beschaffende Zutaten bei den Berlinern eingeführt. Herta Heuwer kaufte 1949 von den britischen Truppen Ketchup (oder wahrscheinlich tatsächlich eigentlich Worcestershire-Sauce) und Currypulver und kombinierte diese Zutaten zu ihrer eigenen speziellen Currysauce.
Damals betrieb Herta Heuwer eine kleine Imbissbude (oder eigentlich eher einen Straßenstand) im West-Berliner Bezirk Charlottenburg, in der Kantstraße 101. Das leckere Gericht schmeckte den Leuten sehr gut, wurde kopiert und bald in der ganzen Stadt beliebt.
Im Jahr 2003 wurde an diesem Gebäude in der Kantstraße 101 eine Gedenktafel angebracht, um Herta Heuwers Leistungen zu würdigen. Zu Ehren ihres 100. Geburtstags begrüßte die deutsche Version von Google ihre Besucher mit einem eigenen Doodle, das hier zu finden ist.
Andere Currywurst Hotspots
Auch in Hamburg und im gesammten Ruhrgebiet (Duisburg, Oberhausen, Bottrop, Essen, Gelsenkirchen, Bochum, Herne, Dortmund usw.) ist die Currywurst ein sehr beliebter Snack. Hamburg behauptet sogar, die Currywurst erfunden zu haben – wahrscheinlich nur, um sich über die „große Errungenschaft“ Berlins lustig zu machen.
Ein weiterer Hotspot für deutsche Currywurst ist Wolfsburg, wo der deutsche Automobilhersteller Volkswagen seinen Sitz hat. Allein VW produziert rund 6,5 Millionen Currywurst-Einheiten pro Jahr – das beliebteste „Einzelprodukt“ des Unternehmens ist auch in einigen Norddeutschen Supermärkten unter dem Namen „Originalteil“ zu bekommen.
Statistik: Currywurst in Zahlen
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