Berliner Wasser: Leitungswasser ist Trinkwasser

Berliner Leitungswasser ist Trinkwasser

Ein Glas original Berliner Leitungswasser – Foto 'Leitungswasser' CC BY 2.0 T.Bortels/nuBerlin.de

Vielleicht fragen Sie sich, ob man das Berliner Wasser bedenkenlos trinken kann? DIe kurze Antwort lautet: ja, man kann. In den meisten Berliner Wohnungen, Hostels und Hotels kann man das Leitungswasser bedenkenlos direkt aus dem Wasserhahn trinken. Berliner Wasser ist Trinkwasser.

Es gibt also eigentlich keinen Grund, Wasser in Flaschen zu kaufen – und anschliessend die schweren Wasserflaschen wohlmöglich auch noch nach hause zu schleppen. Die Qualität des Berliner Leitungswassers wird kontinuierlich überprüft und sowohl die Behörden, als auch die Berliner Wasserbetriebe bescheinigen dem Berliner Wasser regelmäßig die höchste Trinkwasserqualität. Aber wo kommt das Berliner Wasser eigentlich her?

Trinkwasser aus dem Berliner Untergrund

Im Prinzip wird das Berliner Leitungswasser dem Boden entnommen – und nicht etwa der Spree oder dem Landwehrkanal. Das Wasser stammt jedoch indirekt aus Spree, Havel und Landwehrkanal, da das Berliner Grundwasser seinen Nachschub hauptsächlich aus diesen drei Quellen bezieht.

Das Wasser muß dann aber erstmal durch den Berliner Sandboden. Auf seinem Weg ins Grundwasser wird das Wasser also bereits auf natürlichem Wege gesiebt und gefiltert, bevor es dann in einen der Berliner Trinkwasserbrunnen gelangt. Das Wasser wird dann an einer der Pumpstationen zutage gefördert und von den Wasserbetrieben weiter gereinigt und aufbereitet.

Anschliessend wird die Wasserqualität geprüft, bevor es dann endlich durch die Wasserleitungen in die Haushalte gepumpt wird. Auf der Webseite der Berliner Wasserbertiebe kann man sich einen guten Eindruck von dem Prozess verschaffen. Ausserdem besteht die Möglichkeut, sich direkt über die Wasserqualität seiner Wohngegend informieren – einfach die Postleitzahl in die Suchmaske eingeben und und den Suchen-Knopf drücken: Analysedaten nach PLZ.

Berliner Wasserleitungen aus Blei = Blei im Trinkwasser?

Das einzige wirkliche Problem sind alte Wasserleitungen, die eventuell noch aus einer Zeit stammen, in der die Leitungen aus Blei gefertigt wurden. Diese können unter Umständen dann Blei an das Wasser abgeben, das wiederum einen negativen Einfluss auf die Gesundheit haben kann. Allerdings besteht diese Gefahr laut Wasserbetrieben nur bei Gebäuden, die vor 1973 gebaut und nicht in den letzten 10 bis 20 Jahren renoviert wurden.

Wer es dennoch genau wissen will, ob die Wasserleitungen eventuell aus Blei bestehen, der fragt am besten zunächst seinen Vermieter bzw. die Hausverwaltung. Das Problem sollte dort bekannt sein – und letztendlich ist der Vermieter dafür verantwortlich, dass das Leitungswasser bedenkenlos trinkbar ist.

Berliner Leitungswasser testen lassen

Wenn dann immernoch Zweifel an der Wasserqualität bestehen, kann man sein Wasser natürlich auch testen lassen. In Berlin bieten die Berliner Wasserbetriebe kostengünstige Tests an. Für eine Gebühr von ca. 20 Euro kann im Prinzip jeder sein Leistungswasser testen lassen. Weitere Informationen zum Test können auf der Webseite der Berliner Wasserbetriebe abgerufen werden: Blei frei? Eine Blei-Analyse schafft Klarheit.

Hoher Härtegrad – Kalk im Berliner Wasser

Zweifellos ist das Berliner Leitungswasser ziemlich kalkhaltig – oder auch „hart“. Für Menschen und Tiere ist der hohe Härtegrad eigentlich kein Problem – in der Regel kann man bedenkenlos kalkhaltiges Wasser trinken. Aber für Geräte wie zum Beispiel Waschmaschinen und Spülmaschinen kann Kalk im Wasser ein echtes Problem darstellen. Kalkablagerungen können dazu führen, dass diese Geräte schneller kaputt gehen, als in Gegenden mit niedrigerem Härtegrad. Auf der Webseite der Berliner Wasserbetriebe wird das Problem bzw. dieser Umstand so dargestellt: „Das Berliner Wasser enthält viele wertvolle Mineralien und wird deshalb als „hart“ bezeichnet. Was für den menschlichen Körper gut ist, ärgert Kaffeemaschine, Geschirrspüler und Co.„.

Grundsätzlich ist der hohe Kalkgehalt also nicht für den Menschen schädlich – aber ggf. lästig. In Waschbecken, Duschen und Badewannen sowie auf den Armaturen bilden sich im Laufe der Zeit unschöne Kalkablagerungen, die sich mithilfe von Essig aber sehr einfach entfernen lassen.

Aber woher kommt dieser hohe Härtegrad des Berliner Wassers? Woher der hohe Kalkgehalt? Wie kommt der Kalk ins Wasser? Manche Leute meinen, der Mörtel der während des Zweiten Weltkriegs zerstörten Häuser würde über Jahrzehnte ins Berliner Grundwasser sickern und wäre so für den relativ hohen Härtegrad verantwortlich. Diese Theorie mag zwar zum Teil stimmen, ist aber nur die halbe Wahrheit. Natürlich sickern theoretisch auch heute noch Mörtelreste ins Grundwasser – diese Mengen wären aber einfach nicht ausreichend, um den hohen Kalkgehalt des Berliner Leitungswassers zu erklären.

Die Erklärung für den hohen Härtegrad ist relativ einfach: Unter Berlin befinden sich mehrere kalkhaltige Schichten, durch die das Wasser seit Jahrtausenden hindurchsickert. Auf dem Weg ins Grundwasser wird das Wasser also einerseits gereinigt, nimmt aber andererseits auch Kalk auf und der Härtegrad steigt. Diese Kalkschichten sind also mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die Hauptursache für den hohen Kalkgehalt des Berliner Leitungswassers.

Was kostet Leitungswasser in Berlin?

Mieter und Wohnungseigentümer sollten wissen, dass Wasser in Berlin in den allermeisten Fällen nicht gesondert berechnet wird. Berliner Wohnungen haben häufig nicht einmal einen eigenen Wasserzähler. Stattdessen berechnen die Berliner Wasserbetriebe den Wasserpreis nach der Größe des Hauptzählers und der jährlich genutzten Wassermenge – meines Wissens nach wird dafür dann einfach der Gesamtverbrauch des ganzen Hauses angesetzt und durch die Anzahl der Wohnungen geteilt. Die Wasserrechnung bekommt man dann also nicht direkt von den Berliner Wassserbetrieben, sondern indirekt über die Nebenkosten.

Aber was kostet Leitungswasser nun wirklich? Die eigentliche Preisberechnung ist ein bisschen kompliziert. Der Preis setzt sich aus einem Grundpreis und einem Mengenpreis zusammen. Je nach Verbrauchsmenge und Zählergröße variiert der Grundpreis. Bei einer jährlich abgenommenen Menge von bis zu 100 Kubikmetern werden bei Einsatz des kleinsten Zählers 0,045 € pro Tag fällig – werden mehr als 1000 Kubikmeter abgenommen liegt der Grundpreis bei 0,30 € pro Tag. Der Mengenpreis beträgt aktuell netto 1,694 Euro bzw. brutto 1,813 Euro pro Kubikmeter (Stand August 2017). Auf der Webseite der Berliner Wasserbetriebe kann man die Berechnungsgrundlage und die aktuellen Kosten für Berliner Wasser einsehen: Tarife für Trinkwasser und Abwasser



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