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Die Schönhauser Allee ist etwa 3 km lang und hat auf ihrem Weg vom oberen Ende an der Wisbyer Straße bis hinunter nach Mitte / Schönhauser Tor / Torstraße einige durchaus recht unterschiedliche „Gesichter“. Die Schönhauser Allee ist heute nur teilweise eine echte „Allee“ – zumindest wenn man an der Seite einer „echten“ Allee Baumreihen erwarten würde.
Die Straße ist ursprünglich nach dem in Pankow bzw. Niederschönhausen gelegenen Schloss Schönhausen benannt. Wörtlich genommen würde „Schönhausen“ so viel wie „gutes Wohnen“ bedeuten – was ja durchaus dem Klischee entspricht, das den Kiezen links und rechts der Schönhauser Allee anhaftet.
Das erste, was einem vermutlich auffallen wird, wenn man die Straße betritt, ist das massive Metallviadukt in der Mitte der Schönhauser Allee. Zwischen Westlandstraße / Esplanade (nahe Wisbyer Straße, Pankow) und Sredzkistraße / Choriner Straße (nahe Kulturbrauerei) fährt die U-bahn Linie U2 oberirdisch. Ich gehe gerne unterhalb des Viadukt – es ist schon ein komisches Gefühl, Autos auf beiden Seiten und die U-Bahn über einem zu haben.
Auf dem Weg zur Eberswalder Straße findet man viele kleine Geschäfte auf beiden Seiten der Straße. Aber ich würde diesen Abschnitt der Schönhauser Allee trotzdem nicht als typische Einkaufsstraße bezeichnen. Stattdessen findet man hier Geschäfte für die den täglichen Bedarf: Kopierläden und Drogerien, einige Metzger, einige Bäckereien – aber natürlich auch einige Bekleidungs- und Schuhgeschäfte.
Die Kreuzun Schönhauser Allee / Sredzkistraße / Oderberger Straße / Choriner Straße ist auch wegen des gleichnamigen Films als „Ecke Schönhauser“ bekannt. Bis zum Senefelder Platz kann man den Spaziergang nun wieder in der Mitte der Straße fortsetzen, allerdings oberhalb der U-Bahn. Hier hat die Schönhauser Allee einen grünen Spazierweg in der Mitte, mit Bäumen, Sträuchern und einigen Parkbänken. So kann man entweder seinen Spaziergang zwischen Baum- und Buschreihen genießen und/oder auf einer der vielen Parkbänke eine Pause einlegen. Alternativ könnte man hier auch zum beispiel in die Choriner Straße abbiegen.
Wenn man den grünen Weg nun weiter entlang geht, läuft man also eigentlich oberhalb der U-Bahn U2. Gelegentlich sieht man die typischen Lüftungsgitter zwischen den Büschen, auf dem Bürgersteig, neben der Straße. Und alle paar Minuten hört man eine U-bahn vorbeirauschen.
Zwischen der Kulturbrauerei und Mitte / Torstraße gibt es nur sehr wenige Geschäfte, Cafés und Restaurants. Dafür kann man sich aber vielleicht den alten jüdischen Friedhof anschauen, der sich zwischen Schönhauser Allee, Kollwitzstraße, Knaackstraße und Wörther Straße erstreckt.
See also:
Neben dem Friedhof fällt vielleicht ein großes gelbes Gebäude auf. Es ist ein ehemaliges jüdisches Alters- und Pflegeheim, das zwischen 1880 und 1883 erbaut wurde. Weitere Informationen finden Sie auf einer Informationstafel am Rande des grünen Weges oder auf der offiziellen Website von Berlin: Jüdisches Altersheim Schönhauser Allee.
An der nächsten großen Straßenkreuzung finden wir ein paar interessante Details. Die Schwedter Straße und die Metzer Straße beginnen/enden hier – beide lohnen einen Spaziergang. Und es gibt einen kleinen Park namens Senefelder Platz, nach dem auch der U-Bahnhof U2 benannt ist. An der einen Ecke des Parks findet man eine typische historische Berliner Toilette – im Berliner Volksmund auch Cafe Achteck genannt.
Senefelder Platz
Und ein paar Schritte weiter findet man ein Denkmal von Alois Senefelder, der 1796 die Drucktechnik der Lithographie erfand.
Bei näherer Betrachtung des Denkmals wird Ihnen wahrscheinlich auffallen, dass Senefelders Name in spiegelverkehrter Schrift geschrieben ist – ein direkter Verweis auf die Drucktechnik der Lithografie. Und eines der beiden Kinder betrachtet die Inschrift mit Hilfe eines Spiegels, der den Schriftzug seitenverkehrt zeigt.
Weiter unten, auf der gegenüberliegenden Straßenseite, ist von der Schönhauser Allee aus die ehemalige Theresienschule zu sehen, die Teil der Herz-Jesu-Kirche ist.

Blick auf die ehemalige katholische Mädchenschule Theresienschule in der Schönhauser Allee – Foto: T.Bortels/nuberlin.de
Die katholische Mädchenschule wurde 1941 von den Nazis geschlossen, aber 1945 wiedereröffnet. In den folgenden Jahrzehnten war die Schule die einzige katholische Schule in Ostdeutschland.
Im Jahr 1991 musste die Schule wegen der wachsenden Nachfrage nach Berlin-Weißensee umziehen. Die Räume in der Schönhauser Allee waren einfach zu klein.
Ein Stück weiter unten hat man einen recht schönen Blick auf Mitte. Die nächste große Straßenkreuzung ist die Torstraße – hier endet die Schönhauser Allee – bzw. geht sie eigentlich als Alte Schönhauser Straße weiter.
In der Ferne kann man das grüne Dach des Berliner Doms sehen.

Schönhauser Allee, Blick Richtung Schönhauser Tor, Berlin Mitte – im Hintergrund die grüne Kuppel des Berliner Doms. Foto: T.Bortels/nuberlin.de