Auguststrasse, Berlin-Mitte

Blick auf die Auguststraße in Berlin Mitte in Richtung des Tacheles

Blick auf die Auguststraße in Berlin Mitte in Richtung des Tacheles – Photo: T.Bortels/nuBerlin.de

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Die Auguststraße befindet sich im Herzen von Berlin-Mitte und erstreckt sich von der Oranienburger Straße quer durch Mitte bis zur Kleinen Rosenthaler Straße.

Ursprünglich befand sich die Berliner Zollmauer ganz in der Nähe der heutigen Auguststraße – und das machte die Gegend nicht unbedingt beliebt – die Auguststraße war damals kein so attraktiver Ort zum Wohnen. Und ursprünflich hieß die Straße auch ganz anders: zunächst hatte die Straße einen fast lautmalerischen Namen: Armesünder Gasse (1708-1723), dann Armen Gasse (1723-1739) und schließlich Hospitalstraße (1739-1833). Schließlich wurde die Straße 1863 nach Prinz Augustus von Preußen in Auguststraße umbenannt.

Um die Mitte des 19. Jahrhunderts zogen viele jüdische Familien in die gegend um die heutige Auguststraße. Die vielen kleinen Häuser wurden durch größere Wohnhäuser ersetzt und die jüdische Mädchenschule sowie das jüdische Krankenhaus gebaut. Viele Stolpersteine erinnern heute an die Menschen, die von den Nazis vertrieben und umgebracht wurden.

Während der Zeit der Berliner Mauer wurde die Auguststraße von der Ostberliner Regierung fast „vergessen“. Überall in Ost-Berlin wurden Stadtteile umstrukturiert – viele alte Gebäude wurden abgerissen und durch Plattenbauten, Wohnblöcke und Hochhäuser ersetzt. Und es war nur eine Frage der Zeit, wann auch das Scheunenviertel abgerissen werden würde. Die Häuser der Auguststraße standen teils lange Zeit leer, teils waren sie in einem miserabelen Zustand.

Vor und nach dem Fall der Berliner Mauer zog das Viertel Hausbesetzer an. Alternative, Punks, Künstler und Musiker zogen in die heruntergekommenen Häuser der Auguststraße und Tuchholskistraße ein und verwandelten die Gegend in einen bunten Kiez. Die Auguststraße und die umliegenden Straßen entwickelten sich in den 1990er Jahren zu einem Hotspot für Künstler und Musiker. Im Grunde wurde das gesamte Gebiet zwischen Tacheles an der Oranienburger Straße, Ackerstraße, Tuchholskistraße und Rosenthaler Platz zu einem großen Spielplatz für Kreative und Freigeister aus aller Welt.

Zumindest die hohe Dichte an Galerien und Cafés ist heute noch ein Überbleibsel aus dieser Zeit. An manchen Abenden kann man in der Auguststraße quasi von Galerie zu Galerie spazieren und bei Eröffnungen vorbeischauen. Die KW (Kunst-Werke Auguststraße 69, kw-berlin.de) wurden zu einem wichtigen und beliebten Eckpfeiler der heutigen Kunst- und Kulturszene in der Auguststraße.

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