Die Oranienstraße im Berliner Stadtteil Kreuzberg ist eine der legendären Straßen Berlins. Für mich persönlich war mein erster Spaziergang auf der Oranienstraße ein kleiner Kulturschock – und gleichzeitig eine Erleuchtung: Das ist Kreuzberg – das ist Berlin. Das war Mitte der 1980er Jahre – ich war damals ein Teenager.
Heute gehört die Oranienstraße wohl zu den bekanntesten und Straßen Kreuzbergs. Bei vielen Berlin-Besuchern gehört ein Spaziergang entlang der Oranienstraße inklusive eines Besuchs in einer der vielen Bars, Restaurants oder Imbisse heute ganz selbstverständlich mit zu ihrem Berlin-Programm.
Spaziergang auf der Oranienstraße
Das östliche Ende der Oranienstraße ist definitiv spannender, als das westliche Ende. Zwischen Axel-Springer-Straße und Moritzplatz finden sich nur wenige Cafés, Kneipen oder Geschäfte. Trotzdem würde ich empfehlen, einen Spaziergang genau hier zu beginnen – denn auch diese eher ruhige Ecke hat es in sich.
Auf der gegenüberliegenden Seiteder Kreuzung Axel-Springer-Straße Ecke Oranienstraße befindet sich das Axel-Springer-Hochhaus – ein symbolbeladener Bau – Machtzentrum bzw. Hauptsitz des Medienkonzerns Axel Springer SE, eng mit der Geschichte der Berliner Studentenrevolte von 1968 und insofern der Berliner Linken verbunden.
Spaziert man nun n Richtung Osten, läuft man zunächst am Waldeckpark vorbei, der nach dem Politiker Benedikt Waldeck (wikipedia) benannt ist.
Am Moritzplatz
Am Moritzplatz wird die Oranienstraße etwas lebendiger. Hier befindet sich das Aufbau Haus (www.aufbauhaus.de), das nach umfangreichen Sanierungs- und Erweiterungsarbeiten 2011 neu eröffnet wurde und heute verschiedene Einrichtungen und Läden wie zum Beispiel das Fachgeschäft Modulor beherrbergt. Mehr zum Moritzplatz.
Weiter in Richtung Osten findet man nun diverse kleinere und größere Geschäfte, Kneipen und Galerien – zum Beispiel die daad-Galerie und das Alt-Berliner Restaurant Max und Moritz.
Am Oranienplatz öffnet sich die Straße zu beiden Seiten. Hier kreuzt ein ehemaliger Kanal, der heute als schmaler aber langgezogener Park den Böcklerpark am Landwehrkanal mit dem Engelbecken am Bethaniendamm verbindet.
Weiter in Richtung Osten wird die Oranienstraße immer belebter. Nun reihen sich kleine Geschäfte, Imbissbuden, Bars und Kneipen aneinander. Auf halbem Weg zwischen Oranienplatz und Rio-Reiser-Platz (ehem. Heinrichplatz) kreuzt die Adalbertstraße und man hat einen schönen Blick in Richtung Kotti und auf das zentrum Kreuzberg, ein Gebäude, das die Adalbertstraße überspannt.
Ein Stückchen weiter befindet sich das SO36 auf der rechten Seite – wohl einer der legendärsten Veranstaltungsorte, die Berlin zu bieten hat. Ursprünglich ein Restaurant, später ein Kinosaal, dann Atelier und Supermarkt – seit 1978 Veranstaltungsort.
Am Rio-Reiser-Platz (ehem. Heinrichplatz) kreuzt die Mariannenstraße. Rechts geht es in Richtung Skalitzer Straße und weiter bis zur Kottbusser Brücke – links zum Mariannenplatz mit dem Bethanien-Areal, das heute Ateliers, den Kunstraum Kreuzberg, ein Restaurant, das Georg-von-Rauch-haus sowie weitere Einrichtungen und Institutionen beherrbergt.
Kurz bevor die Oranienstraße an der Skalitzer Straße endet bzw. in die Wiener Straße über geht kommt man noch an diversen weiteren kleinen feinen Geschäften und Restaurants vorbei – darunter der Headache Headshop und der Plattenladen Coretex Records.
Verwechslungsgefahr Oranienstraße / Oranienburger Straße
Die Oranienstraße mit der im Ortsteil Mitte gelegenen Oranienburger Straße verwechselt.
Benannt wurde die Straße nach dem niederländischen Fürstenhaus Oranien.