Berlin entdecken > Prenzlauer Berg > Danziger Straße
Die Danziger Straße im Bezirk Panow verbindet die Berliner Ortsteile Prenzlauer Berg und Friedrichshain. Im oberen, nördlichen Teil mündet die Danziger Straße in die Eberswalder Straße – an ihrem südlichen Ende geht sie an der Kreuzung Landsberger Allee in die Petersburger Straße über. Mit ca. 3km länge kann man die Danziger Straße in ca. 45 Minuten einmal komplett ablaufen – wer sich Zeit läßt benötigt vielleicht eine Stunde, oder länger.
Geschichte der Danziger Straße
Die Danziger Straße hat im Laufe ihrer gut 200 jährigen Geschichte eine Reihe von Umbenennungen ertragen müssen. Und ursprünglich war die Danziger Straße auch nur ein einfacher Feldweg, der die großen Ausfallstraßen miteinander verband. Dieser Feldweg wurde seit ca. 1822 immer wieder ausgebaut und erweitert. Eine Bebauung der Gegend erfolgte erstmalig nach den Vorgaben des sogn. Hobrecht-Plans, der 1862 in Kraft trat. Zu dieser Zeit hieß die Straße zunächst Communication – also eine mehr oder weniger technische Bezeichnung für die Verbindung der Hauptstraßen.
1874 wurde der obere Teil zwischen Schönhauser Allee und Greifswalder Straße dann in Danziger Straße umbenannt. Der untere Teil hieß zunächst Elbinger Straße. Ab ca. 1890 wurde die Gegend links und rechts von der Danziger STraße dann systematisch bebaut. 1913 wurde sie mit einem eigenen Bahnhof an das Netz der Berliner Hochbahn angeschlossen.
1950 wurden Danziger Straße und Elbinger Straße in Dimitroffstraße umbenannt – und auch der U-bahnhof bekam den Namen Dimitroffstraße. Zur Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 benannten die Berliner Verkehrsbetriebe den U-Bahnhof dann nach der gegenüberliegenden Eberswalder Straße um. Zum 1. November 1995 wurde dann die Dimitroffstraße in Danziger Straße umbenannt. Der U-Bahnhof behielt weiterhin den als Interimslösung gedachten Namen Eberswalder Straße.
Auf den ersten Blick ist die Danziger Straße vielleicht nicht unbedingt eine Attraktion. Der größte Teil wird von mehr oder weniger typischen Mietshäusern gesäumt – aber beginnen wir unseren Spaziergang an der Kreuzung zur Schönhauser Allee.
Hier stehen die Häuser noch recht dicht beieinander, die Straßenbahn teilt sich die Straße mit dem Autoverkehr. Dönerbuden und kleine Läden, ein Geschäft für ‚Kink & Festival Fashion‘, eine Apotheke, ein Waschsalon. Auf der Ecke zur Lychener Straße dann das altberliner Restaurant Zum Schusterjungen.
LSD-Kiez
Hier beginnt ein zweiter Abschnitt der Danziger Straße. DIe Häuser stehen weiter auseinander, die Fußwege sind breiter, die Straßenbahn hat ihre eigene Spur in der Mitte der Straße. Auf der linken Seite gehen hier die drei Straßen Lychener Straße, Schliemann- und Dunckerstraße ab. Wegen der Anfangsbuchstaben wurde dieser Kiez früher auch mal LSD-Kiez genannt – aber keine Angst, der Spitzname hat nur ironisch mit der gleichnamigen Droge zu tun.
Auf der rechten Seite treffen hier die Knaackstraße, die Hagenauer Straße und die Husemannstraße auf die Danziger Straße – Teil des Kiezes, den ich vielleicht als Wasserturm-oder auch als Kollwitzplatz-Kiez bezeichnen würde.
Dieser zweite Abschnitt erstreckt sich bis zur Prenzlauer Allee. Wenn Sie den Prenzlauer Berg ein wenig erkunden möchten würde ich Ihnen empfehlen, ein bisschen durch die Seitenstraßen des LSD-Kiezes zu flannieren. Wenn Sie jedoch in Richtung Mitte spazieren möchten, sollten sie in Richtung Kollwitzplatz und Wasserturm rechts abbieren. Wir bewegen uns nun aber weiter die Danziger Straße entlang, weiter in Richtung Friedrichshain.
Winsstraßenkiez
Der nächste Abschnitt erstreckt sich zwischen Prenzlauer Allee und Freifswalder Straße. Die Danziger Straße erscheint auf diesem Abschnitt vielleicht ein wenig ungemütlich, und das wird sich auch so fortsetzen. Alternativ könnten Sie parallel eine der kleinen Nebenstraßen entlangspazieren – aber das ist ja eigentlich nicht der SInn der Übung.
Auf halber Strecke endet auf der rechten Seite die Winsstraße. Der Winsstraßenkiez oder einfach Wins-Kiez ist wieder ein ganz eigener Kiez, mit vielen kleinen Geschäften, Cafés, Bars und Restaurants – ein sehr ruhiger, gemütlicher Kiez. Ein kurzer Abstecher lohnt sich auf jeden Fall.
Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich die Wabe – ein Kultur- und Veranstaltungsort, den es bereits zu DDR-Zeiten gab. Hinter der Wabe sind einige Hochhäuser zu sehen. Die Wabe und die Hochhäuser bilden ein Ensemble, die Architektur ist mehr oder weniger typisch für die DDR. An das Ensemble schließt der Ernst-Thälmann-Park an. Ein kleines Stück weiter, hinter den Hochhäusern, befindet sich das Planetarium. Auch dieses Ensemle aus Wohnblöcken, Kultureinrichtung, Planetarium und Park lohnt es sich zu erkunden – insbesondere wenn Sie sich für die Geschichte und Architektur der DDR interessieren.
Bötzowviertel
Jenseits der Greifswalder Straße ersteckt sich auf der rechten Seite das sogn. Bötzowviertel. Ich weiß nicht, warum diese Ecke nicht Bötzowkiez genannt wird, aber irgendwie ist das einfach so.
Dieser Abschnitt erstreckt sich bis zur nächsten großen Querstraße, der Kniprodestraße.
Volkspark Friedrichshain
Hinter der Kniprodestraße öffnet sich die Danziger Straße auf der rechten Seite zum Volkspark Friedrichshain. Den Abschluss bildet das ehemalige Freizeit- und Erholungszentrum FEZ.
Auf der linken Seite wird die Danziger Straße von Wohnhäusern flankiert. Über die kleinen Seitenstraßen könnte man bis zum Velodrom spazieren, das wie ein halb versunkenes UFO in den Park am Velodrom eingebettet ist und quasi von oben bestaunt werden kann.
An der Kreuzung zur Landberger Allee endet die Danziger Straße und geht über in die Petersburger Straße.