„Immer wieder überrascht die Bildhauerin Christiane Löhr (*1965) durch besonderen Mut zum kleinen Format. Statt großer Gesten und raumfüllender Installationen messen ihre sorgfältig gebauten Miniaturplastiken aus wilden, trockenen Gräsern, Kletten, Samenständen und Tierhaaren nur wenige Zentimeter. Konsequent greift die Künstlerin zu nachwachsenden Materialien, die sie sichtet, erntet und ordnet, bevor sie über Statik, Farbe und Form reflektierend in den Werkprozess einsteigt. Das Ergebnis sind zarte, fast transparente Gebilde oder auch kompakte Formen, die, mit feiner Präzision aus vielen Elementen aufgebaut, kleinste geometrische Ordnungen der Natur vor Augen führen. Auf dieser Basis hat sich Löhr eine international höchst eigenständige Position erarbeitet. …“

Christiane Löhr, Große Samenwolke, 2021, Distelsamen, Haarnetz, Installationsansicht Christiane Löhr – Ordnung der Wildnis, Haus am Waldsee, 2021, Foto: Roman März, © VG Bild-Kunst, Bonn 2021